Androgenetischer Haarausfall
Androgenetischer Haarausfall (AGA) ist die häufigste Form des erblich bedingten Haarausfalls, die sowohl Männer als auch Frauen betrifft. Bei Frauen tritt er häufig nach der Menopause auf, da der sinkende Östrogenspiegel die Wirkung des Hormons Dihydrotestosteron (DHT) nicht mehr ausreichend abschwächt. Dies führt zu einer schrittweisen Ausdünnung der Haare, vor allem entlang des Mittelscheitels, während der Haaransatz in der Regel erhalten bleibt. Die Haarfollikel reagieren empfindlich auf DHT, was die Wachstumsphase der Haare verkürzt. Neben der genetischen Veranlagung können hormonelle Veränderungen und Krankheiten, die den Hormonhaushalt beeinflussen, wie etwa Brustkrebsbehandlungen, den Verlauf verstärken. Therapien konzentrieren sich auf die Reduzierung der Wirkung von DHT und die Stabilisierung des Haarwachstums.
Kreisrunder Haarausfall
Diese Autoimmunerkrankung verursacht plötzlich auftretenden, kreisrunden Haarausfall und betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Neben dem Verlust der Haare können Veränderungen an den Fingernägeln wie Aufrauungen oder Grübchen auftreten. Die Alopezie Erkrankung wird durch cytotoxische T-Zellen ausgelöst, die die Haarfollikel angreifen. Eine seltene Unterform, die „Pseudopelade Brocq“, tritt ausschließlich bei Frauen zwischen 30 und 55 Jahren auf und äußert sich in haarlosen Flecken mit geröteter, glänzender Haut.
Diffuser Haarausfall
Diese Form des Haarausfalls tritt meist gleichmäßig über die gesamte Kopfhaut verteilt auf. Bei Frauen ist diffuser Haarausfall häufig die Folge von Hormonschwankungen, Eisenmangel, Stress, einseitiger Ernährung, Infektionen oder Schilddrüsenerkrankungen. Auch bestimmte Medikamente wie Blutgerinnungshemmer oder Beta-Blocker sowie Autoimmun- und Stoffwechselerkrankungen wie Morbus Crohn und Diabetes mellitus können die Ursache sein.
Weitere Ursachen von Haarausfall bei Frauen
Neben den spezifischen Formen des Haarausfalls gibt es zahlreiche andere Auslöser, die vor allem Frauen betreffen. Dazu gehören:
• Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft, Menopause, Einnahme der Pille.
• Nährstoffmangel: Eisenmangel, einseitige Ernährung durch Diäten.
• Erkrankungen: Autoimmunerkrankungen wie Lupus, Pilzerkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen.
• Psychische Belastungen: Stress, Essstörungen wie Bulimie oder Anorexie.
• Medikamente: Präparate gegen Narkolepsie, ADHS oder Stoffwechselstörungen.
• Umweltfaktoren: Belastung durch Umweltgifte.